Die vor allem bei Rechtsextremen beliebte App kämpft seit der Erstürmung des US-Kapitol ums Überleben.
John Matze, CEO der umstrittenen Social Media Plattform Parler, wurde eigenen Angaben zufolge entlassen. Nach dem Sturm auf das US-Kapitol am 6. Jänner, haben zunächst Apple und Google die App aus ihren Stores entfernt, weil sich darauf Aufrufe zur Gewalt fast unmoderiert verbreitet haben.
Vom Server genommen
Matze behauptet, er sei aufgrund seiner "starken Überzeugung für freie Meinungsäußerung" am 10. Jänner entlassen worden. Seine Entlassung könnte freilich auch daran liegen, dass der Dienst lange Zeit nicht erreichbar war, weil Amazon Web Services die Server für Perler abgedreht. In einem Brief an Parler schrieb Amazon, dass das Netzwerk nicht schnell genug gegen gewalttätige Inhalte auf der Plattform vorgegangen sei. Nachdem man den Server-Anbieter gewechselt hat, ist die Parler Webseite aktuell zwar wieder erreichbar, doch dem Unternehmen werden auch schwere Versäumnisse beim Datenschutz vorgeworfen.
Kongressabgeordnete fordern außerdem eine FBI-Untersuchung zu den Vorgängen auf Parler rund um die Erstürmung des US-Parlaments.
Parler war im Jahr 2018 gestartet und war zunächst eine Heimat für Rechtsextremisten. Seitdem aber Netzwerke wie Facebook und Twitter aktiv gegen Falschmeldungen sowie rassistische und gewaltverherrlichende Inhalte vorgehen, haben Plattformen wie Parler, Newsmax und Rumble massiven Zulauf bekommen. Unter anderem wichen Unterstützer Trumps, die dessen unbelegte Wahlbetrugsvorwürfe glauben, auf die Plattformen aus.