Markus Nutz, Geschäftsführer von Spinnwerk, spricht im HORIZONT-Interview über die Social-Media-Nutzung von Unternehmen in Krisenzeiten, Änderungen des Nutzungsverhaltens und welche Informationen man seinen Kunden jedenfalls zumuten sollte.
HORIZONT: Social Media hat in Zeiten von Corona noch mehr an Bedeutung gewonnen. Waren die Unternehmen auf eine derartige Krise in Sachen Social-Media-Kommunikation vorbereitet?
Markus Nutz: Krisenpläne sollten alle Unternehmen haben. Eine Pandemie und ein tatsächlicher Lockdown waren aber sicher Themen, die so kaum jemand auf dem Schirm hatte. Nicht einmal der Lebensmitteleinzelhandel. Aber, man muss sagen, der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) hat in Österreich super schnell und gut reagiert und tolle Arbeit geleistet, was die Kommunikation zu seinen Kunden betrifft.
Der Traffic stieg, die Werbeausgaben sanken jedoch. Welche Gründe hatte dieses Paradaxon aus Ihrer Sicht?
Im westlichen Europa und in Nordamerika sieht man gegen Ende März hin einen Anstieg der Ad Spends. Die Menschen mussten sich zum einen fürs Home Office einrichten, das sieht man bei Elektronikfachshops gut, dass hier vor allem Dinge bestellt wurden, die man im Home Office braucht: Mäuse, Tastaturen, etc… und zum anderen waren viele überfordert und wollten sich und ihre Familie beschäftigen. Mit Büchern, Puzzles, Spielen, usw. Man wollte die regionale Wirtschaft unterstützen und hat online Gutscheine gekauft, online Fitnessklassen gebucht und via Zoom besucht, online Gemüsekisterln bestellt, Terrassenmöbel, Pflanzen für den Balkon usw. Und das hat auch gut ohne allzu viel Werbedruck funktioniert.
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