Google-Preiserhöhung: iab austria sieht Digit...
 

Google-Preiserhöhung: iab austria sieht Digitalsteuer positiv

IAB Austria / AboutMedia
Eugen Schmidt (AboutMedia), Leiter des Online-Vermarkterkreises, fordert eine einheitliche Lösung auf EU- und OECD-Ebene.
Eugen Schmidt (AboutMedia), Leiter des Online-Vermarkterkreises, fordert eine einheitliche Lösung auf EU- und OECD-Ebene.

Der Online-Vermarkterkreis im interactive advertising bureau austria (iab austria) begrüßt die Digitalsteuer als ersten Schritt zu mehr Wettbewerbsgerechtigkeit mit den US-Digitalgiganten.

Google wird die fünfprozentige Digitalsteuer an seine Kunden weitergeben, wodurch Werbung beim US-Digitalgiganten teurer wird. Erstmals wird das global aktive Unternehmen durch die neue Steuer seit 1. Jänner finanziell in die Verantwortung genommen. Allerdings in einem deutlich geringeren Rahmen als österreichische und europäische Unternehmen. Sie ist die wesentlich bessere Option als eine ebenfalls diskutierte Ausweitung der Werbeabgabe auf Digitalmedien, begrüßt der Online-Vermarkterkreis im iab austria. Sie hätte alle österreichischen Publisher ebenfalls getroffen und somit keinen Steuerungseffekt erzielt, heißt es weiter.

"Österreich geht mit gutem Beispiel voran. Die rot-weiß-rote Digitalsteuer kann jedoch nur einen Zwischenschritt am Weg zu einer Lösung auf EU- und in weiterer Folge auf OECD-Ebene darstellen. Die Digitalsteuer mit ihren hohen Umsatzgrenzen ist eine sinnvolle Lösung mit Augenmaß, die den heimischen Markt nicht benachteiligt", fasst Eugen Schmidt (AboutMedia), Leiter des Online-Vermarkterkreises, zusammen. Die Weitergabe der neuen Steuer an die Auftraggeber vergleicht der Online-Vermarkterkreis mit der geplanten CO2-Abgabe für Flugreisen, welche die Ticketpreise für Konsumenten verteuern und das Reiseverhalten umweltfreundlicher machen würden – ein "positiver Lenkungseffekt".

"Es wäre wünschenswert, wenn die marginale Preissteigerung Auftraggeberinnen und Auftraggeber für die hohe Qualität der heimischen Angebote sensibilisiert und zu einem Umdenkprozess am Markt führt. Auch kleine Werbetreibende profitieren von den qualitätsvollen Angeboten österreichsicher Publisher und sind nicht auf den Monopolisten Google angewiesen, um erfolgreich zu werben", so Schmidt abschließend.

Fachgruppen-Obmann Schreuder kritisiert Google 
Weitaus kritischere Stimmen kamen gestern aus der Wirtschaftskammer Wien. Marco Schreuder, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation, konstatierte: "Es war leider zu erwarten. Nicht Google wird die Online-Steuer bezahlen, sondern die österreichischen Unternehmerinnen und Unternehmer, die dort werben. Besonders tragisch ist ja, dass gerade kleine Unternehmen dort gerne werben, einfach weil sie die Möglichkeit haben auf Regionen oder Zielgruppen zu beschränken. Nun bezahlt also eine Friseurin aus Floridsdorf oder ein Malereibetrieb aus Bad Ischl diese Steuer, statt Google. Deshalb fordern wir, von der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation, die Einführung der digitalen Betriebsstätte, um für mehr Steuergerechtigkeit zu sorgen."

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