UPDATE: T-Mobile: "Wir gehen in Berufung" - Telekom-Control-Kommission: Auktionsergebnis offiziell zugestellt
Die Bescheide über das Ergebnis der Mobilfunk-Frequenzversteigerung sind zugestellt. Innerhalb von vier Wochen sollen die drei erfolgreichen Firmen nun das Geld überweisen, teilte die Telekom-Control-Kommission (TKK) am Mittwoch mit. A1 Telekom, T-Mobile und Hutchison haben die Frequenzen für Mobilfunk um insgesamt 2 Mrd. Euro ersteigert.
Die Bescheide seien bereits am Dienstag zugestellt worden, so die TKK. In einer Auktion die von Anfang September bis zum 21. Oktober lief hatten die Telekom Austria (A1) Frequenzen um 1,03 Mrd. Euro, T-Mobile um 654 Mio. Euro und Hutchison ("Drei") um 330 Mio. Euro ersteigert. Das war das vierfache des Mindestgebotes. Die Firmen beschwerten sich im Anschluss über das Verfahren, das ihrer Ansicht nach zu überteuerten Frequenzen geführt habe.
Sie behielten sich vor, gegen die Bescheide Einspruch zu erheben. Offen ist auch, was mit dem Erlös geschieht, der offiziell an das Verkehrsministerium fließt. Ursprünglich sollte eine Milliarde an die Branche zurückfließen, zuletzt fürchteten die Unternehmen aber, dass der ganze Betrag zur Budgetsanierung genutzt wird.
UPDATE: T-Mobile: "Wir gehen in Berufung" - A1 und "Drei" prüfen noch einen Einspruch gegen den Frequenzbescheid "Ja, wir gehen in Berufung", so T-Mobile-Sprecherin Barbara Holzbauer am Mittwoch zum zugestellten Bescheid der Telekom-Control-Kommission zur Frequenzverteilung nach der zwei Milliarden Euro schweren "LTE-Auktion". Details würden am kommenden Montag bekannt gegeben, noch studiere man die Details des Behördenentscheids.
Marktführer Telekom Austria (A1) will sich noch nicht in die Karten schauen lassen. Bis Ende Dezember habe man nun Zeit den Bescheid zu prüfen, "in der ersten Dezemberhälfte werden wir entscheiden, ob wir Beschwerde einlegen werden", sagte Telekom-Sprecher Peter Schiefer. Ihre Bedenken gegen die Frequenzauktion habe die Telekom bereits zu Protokoll gegeben, öffentlich wolle man über mögliche Beschwerdegründe noch nicht sprechen, sagte Schiefer.
"Drei" (Hutchison) stellte am Mittwoch noch einmal klar, dass für sie das Auktionsverfahren "formal und inhaltlich rechtswidrig" war. "Die völlig irrationalen Frequenzkosten bedeuten einen massiven Schaden für den österreichischen Mobilfunk und seine Kunden. Wir sind enttäuscht, dass die Regulierungsbehörde trotz einhelliger Bedenken über die massiven Verfahrensmängel die Bescheide endgültig zugestellt hat. Wir werden den Bescheid eingehend analysieren und behalten uns eine formale Beschwerde vor", so "Drei"-Chef Jan Trionow.
Noch offen ist, was der Staat mit den Auktionserlös von zwei Milliarden Euro macht. Aus dem Infrastrukturministerium ist zu hören, dass noch nichts entschieden sei. Einen Monat haben die Mobilfunker nun Zeit, das Geld zu überweisen. Offen ist auch was passiert, wenn der Verwaltungsgerichtshof den Einsprüchen gegen den Bescheid recht gibt.
In Tschechien sind am Mittwoch die LTE-Lizenzen vergeben worden. T-Mobile, Telefonica und Vodafone haben zugeschlagen und dafür insgesamt 312 Mio. Euro gezahlt. Zwei tschechische Interessenten gingen entgegen den Erwartungen von Analysten leer aus.
(APA/red)