Demnach sehen die heimischen Finanzunternehmen mehrheitlich eine Chance zur Weiterentwicklung ihres Geschäfts.
Beim Stand der Digitalisierung zeigt sich ein gemischteres Bild. Ein Großteil der Unternehmen hat sich organisatorisch und strategisch bereits auf das geänderte Umfeld eingestellt. Etwa jedes fünfte Unternehmen hinkt hier aber hinterher und hat die Digitalisierung kaum oder noch gar nicht in seiner Unternehmensstrategie berücksichtigt.
"Insgesamt sehen wir, dass die Unternehmen sich bereits sehr intensiv mit digitaler Innovation befassen. Der Wettbewerb wird stärker und zunehmend global und die heimischen Unternehmen dürfen den Anschluss nicht verlieren", so die Finanzmarktaufsicht (FMA)-Vorstände Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller.
Gemischte Technologie-Bilder
Das künftige Marktumfeld wird in der Studie je nach Sektoren sehr unterschiedlich eingeschätzt. Banken und Versicherungen stellen sich vor allem auf Konkurrenz globaler Technologiekonzerne ein. Im Wertpapierdienstleistungssektor werden dagegen FinTechs als Hauptkonkurrenten um neue Kunden wahrgenommen. Auch die Verbreitung einzelner Technologien variiert je nach Sektor und Anwendungsbereich: Am weitesten verbreitet sind digitale Technologien in den Bereichen Vertrieb und Marketing. Etwa die Hälfte der Unternehmen bietet ihre Dienstleistungen über spezielle Online-Portale für Kunden an, 39 Prozent haben dazu Apps für mobile Geräte entwickelt. Die Verwendung von E-Mails wird aus Gründen der Datensicherheit und des Datenschutzes in Zukunft wohl zurückgehen. Kundenkontakt über soziale Medien halten derzeit vor allem Versicherungen (70 Prozent).
Für den Bericht hat die FMA unter Banken, Versicherungen und anderen Finanzdienstleistern sowohl den derzeitigen Status als auch die mittelfristigen Erwartungen und Planungen in Bezug auf die Digitalisierung abgefragt. "Mit der damit erreichten hohen Marktabdeckung" sei der Bericht die "bislang umfassendste Analyse zum digitalen Wandel am österreichischen Finanzmarkt".