"Ein vernünftiger Vorschlag"
 

"Ein vernünftiger Vorschlag"

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ORF-Onlinechef Thomas Prantner feiert drei Jahre TVthek - Dem Begehr der Verleger nach Content bei Vermarktung der Plattform kann er etwas abgewinnen

ORF-Onlinechef Thomas Prantner hält die Forderungen der Verleger nach Content im Abtausch für die Vermarktungsmöglichkeiten der Videoplattform TVthek für einen gangbaren Weg. "Das ist ein vernünftiger Vorschlag und er trifft eigentlich auch den Kern der Gespräche zwischen ORF und VÖZ, die bereits seit Monaten laufen", sagte er zu HORIZONT online anlässlich des dreijährigen TVthek-Jubiläums. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz habe das erstmals bei der VÖZ-Klausur am Arlberg im März oder April angesprochen, so Prantner. "Ich selbst habe in mehreren Runden mit VÖZ-Vertretern genau über diese Thematik verhandelt."

Der Onlinechef hat Grund zum Feiern: Die ORF-TVthek wird dieser Tage drei Jahre alt: Am 16. November 2009 startete sie als digitales Zusatzservice zum linearen TV und hat sich binnen kurzer Zeit als moderne ORF-Marke etabliert. 690.000 User nutzen diese Möglichkeit inzwischen pro Monat (Quelle: ÖWA Plus 2. Qu. 2012) und generieren bis zu 14 Mio. Videoabrufe monatlich.

Rekord bei Sido gegen Heinzl

Meist abgerufener Clip der öffentlich-rechtlichen On-Demand-Plattform war bisher die Konfrontation zwischen Dominic Heinzl und Sido, die in der „Chili“-Ausgabe vom 20. Oktober gezeigt wurde. Sie markierte mit 228.000 Abrufen den bisherigen Bestwert, gefolgt von der „ZiB 2“ vom 31. Jänner, wo FPÖ-Chef Heinz Christian Strache im Studio zu Gast war (226.000 Abrufe).

Angebot nahezu verdoppelt

Das Angebot wurde in den vergangenen drei Jahren fast verdoppelt. Waren 2009 noch 70 Sendungen als Video-On-Demand im Angebot, sind es heute mehr als 130. Auch die Zahl der Live-Streams ist nach oben geschnellt: Statt wie bisher 20 gibt es mittlerweile mehr als 50 Übertragungen via TVthek. Unterstützte Plattformen sind gängige Smartphones, Tablets und entsprechende Fernsehgeräte (A1 TV, Samsung Smart TVs, UPC-Digital-TV, Apple TV). In den kommenden Monaten soll die TVthek außerdem über weitere österreichische Kabelnetze verbreitet werden. Anfang 2013 ist eine App für Windows 8-User und die Verbreitung über HbbTV geplant.

Im September Antrag auf Vermarktung

Die eingangs erwähnte Vermarktung der TVthek ist am 25. September als Antrag zur Auftragsvorprüfung bei der Medienbehörde KommAustria eingebracht worden. Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) ist unter der Bedingung, selbst Videocontent zur Verfügung gestellt zu bekommen, einverstanden. Der Verband Österreichischer Privatsender (VÖP) ist dagegen.
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