Die letzte Bastion des Analog-TV
 

Die letzte Bastion des Analog-TV

Gustavo Devito/Flickr
Kunden mit einem älteren Fernseher brauchen eine Settop-Box, um das digitale Signal zu empfangen.
Kunden mit einem älteren Fernseher brauchen eine Settop-Box, um das digitale Signal zu empfangen.

Der Kabelanbieter UPC stellt nun auch in Wien das analoge Netz ein und sendet nur noch digital. Wer ab dann analog fernsehen will, muss Urlaub am Land machen.

Nachdem UPC in den Bundesländern bereits 2016 auf ein rein digitales Signal umgestellt hat, wird nun auch in der Bundeshauptstadt der duale Betrieb eingestellt. Der Umstieg verläuft phasenweise und soll im Herbst abgeschlossen sein, Start ist am 21. Februar (horizont.at berichtete). 

Für die TV-Sendeanstalten ändert sich durch die Umstellung nichts, heißt es von der Regulierungsbehörde RTR, denn deren Signale werden schon seit Jahren parallel analog und digital eingespeist. Änderungen gibt es aber eventuell für die Konsumenten: Denn wer noch auf einem alten Gerät ohne Möglichkeit zum Empfang eines alten Kabelsignals (DVB-C) fernschaut, der braucht dann eine entsprechende Settop-Box.

Wo es noch Analog-TV gibt

UPC ist unter den großen und mittelgroßen Anbietern der letzte, der das analoge TV-Signal überhaupt noch im Repertoire hat; Konkurrent A1 TV sendet zwangsläufig digital über IP. Laut RTR schauen in Österreich derzeit noch rund 100.000 Haushalte analog TV, davon knapp 35-40.000 in Wien.

Die restlichen gut 60.000 Haushalte befinden sich in Tourismusregionen: Es handelt sich dabei oft um Hotels, deren Zimmer noch mit alten Fernsehern ausgestattet sind - diese umzurüsten, würde für die Hoteliers einen Aufwand bedeuten, weshalb sie ihre lokalen Anbieter bitten, weiter analog zu liefern. Laut RTR gibt es 20-30 Kabelanbieter, die solche lokalen Kunden beliefern - teils senden sie an weniger als 1000 Haushalte.

Kunden erwarten mehr Bandbreite

Abgeschaltet wird das analoge Signal, um mehr Kapazitäten für Breitband-Internet zu schaffen: Viele Kunden erwarten sich heute zuhause Geschwindigkeiten von 100 MBit/s, und Provider müssen dies anbieten können. Entsprechende Pläne wurden von den Betreibern, der RTR und der WKO schon 2015 skizziert. Ende diesen Jahres, so die Prognose der RTR, werden knapp 99 Prozent der österreichischen Haushalte digitalisiert sein. 
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