Wie schlägt sich Österreichs IKT-Infrastruktur im internationalen Vergleich? Eine datengetriebene Analyse.
85 Prozent der Haushalte hatten in Österreich 2017 einen Computer. Im Europavergleich hat die Alpenrepublik damit knapp die Top 10 verfehlt. Eine nahezu flächendeckende Haushalte-Abdeckung mit Computern gab es in den Niederlanden, gefolgt von Island und Luxemburg. Die Zahlen von Eurostat zeigen ein klares Nord-Süd-Gefälle.
Als Entwicklungsland kann Österreich in puncto Glasfaser-Versorgung im Europavergleich bezeichnet werden. Der Versorgungsgrad mit Glasfaseranschlüssen bei stationärem Breitband lag im Juni 2019 bei gerade einmal 2,7 Prozent. Nur in Großbritannien, Israel, Belgien und Griechenland war dieser noch geringer. Der Durchschnitt aller OECD-Länder lag laut Studie bei 26,8 Prozent. Südkorea ist das Land mit dem höchsten Anteil an Glasfaseranschlüssen aller OECD-Länder. Rund 81 Prozent aller Breitbandanschlüsse werden in dem ostasiatischen Land per Glasfaser realisiert. Auf den weiteren Plätzen folgen Japan, Litauen, Schweden und Lettland.
Der Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (Digital Economy and Society Index, DESI) verfolgt die Digitalisierungsfortschritte der EU-Mitgliedstaaten anhand von fünf Schwerpunkten: Konnektivität, Humankapital, Internetnutzung, Integration der Digitaltechnik und digitale öffentliche Dienste. Österreich liegt im DESI-Report 2019 auf Platz 13 von 28 europäischen Mitgliedsstaaten. Die Alpenrepublik landet nur in zwei Kategorien über dem EU-Schnitt: Humankapital und digitale öffentliche Dienste. Die europäische Kommission betont im
Länderbericht, dass die "grundlegenden und die fortgeschrittenen digitalen Kompetenzen" der Bürger zwar über dem EU-Durchschnitt liegen, aber dennoch hinter den führenden Ländern zurückbleiben. Bei IKT-Experten verzeichne Österreich einen zunehmenden Fachkräftemangel. Und: "In den Bereichen Konnektivität, Internetnutzung und Integration der Digitaltechnik schneidet Österreich unterdurchschnittlich ab. So werden von den österreichischen Unternehmen insbesondere die Vorteile der Digitaltechnik wie E-Invoicing, Cloud-Dienste und Online-Vertrieb nicht in vollem Umfang genutzt".
Das Digitalisierungs-Ranking führen Finnland, Schweden, die Niederlande und Dänemark an. Mit einem gewissen Abstand folgen dann Großbritannien, Luxemburg und Irland. Österreich verschlechtert sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz. Allgemein bescheinigt der DESI-Bericht Österreich ein verhältnismäßig langsames Vorankommen.
Der Networked Readiness Index (NRI) des Weltwirtschaftsforums misst die Bereitschaft der Länder, die Chancen der Informations- und Kommunikationstechnologie zu nutzen. Unter 139 Ländern belegte Österreich 2019 den 20. Platz. Singapur führte das Ranking an. Entdecken Sie die Top-10-Länder auf der Weltkarte:
Sehen Sie sich die Top 139 und deren Ergebnisse im Detail an. Im Suchfeld links oben können Sie nach einem bestimmten Land suchen, mit den Pfeilen unten gelangen Sie auf die nächste Seite des globalen IKT-R