Clubhouse ist noch da – aber anders, sagt Maya Watson, Head of Global Marketing bei der Social-Audio-Plattform. Neue Features und der Fokus auf Creator prägen jetzt die App, die vor einem Jahr so hohe Wellen schlug. So hat sich Clubhouse inzwischen von mehreren seiner USPs gelöst - nämlich der Exklusivität seiner Nutzerschaft und den nur einmalig erlebbaren Live Sessions. Was sich noch alles verändert hat und wie sie Markenverantwortliche (wieder) für die App begeistern will, erzählt Watson im Interview mit HORIZONT. Sie selbst kam im März 2021 von Netflix zu Clubhouse.
HORIZONT: Im vergangenen Jahr dominierte Clubhouse die Schlagzeilen und entwickelte sich zum echten Hype-Thema. Mittlerweile ist es deutlich stiller geworden. Ist Social Audio ein Auslaufmodell, bevor es richtig angefangen hat?
Maya Watson: Clubhouse hat wirklich einen irren Take-off hinter sich. Wir haben ein ganzes Jahr mit einer Reihe von neuen Entwicklungen hinter uns, aber irgendwie fühlt es sich für mich an, als ob wir immer noch am Anfang stehen würden. Die Geschichte von Social Audio hat gerade erst begonnen. Aus Wettbewerbsgründen geben wir keine marktspezifischen Zahlen bekannt. Aber seit dem Release von Clubhouse für Android-Geräte im Sommer haben wir allein dadurch weit über zehn Millionen Nutzer:innen hinzugewonnen. Das Engagement auf der Plattform zeigt weiterhin ein starkes Wachstum in Bezug auf die Anzahl der täglich erstellten Räume, die von 300.000 im Mai 2021 auf über 700.000 zum Jahresende gestiegen ist. In letzter Zeit erleben wir sogar Tage mit fast 800.000 erstellten Räumen pro Tag.
Dabei hat sich auch die Plattform sehr verändert. Ursprünglich war Clubhouse der digitale Treffpunkt für spontane Live-Gespräche. Inzwischen gibt es eine Aufnahme-Funktion und die App ist jetzt mehrsprachig. Wie sieht heute eine idealtypische Clubhouse Session aus?Dank unserer Innovationen ist es fast, als würden wir gerade erst durchstarten. Das gilt ganz besonders für die Replays. Über den Namen für dieses Feature haben wir lange nachgedacht. Wir wollten es bewusst nicht „Recordings“ nennen, denn hier geht es nicht um einstudierte Hörerlebnisse. Replays sollen einfach die Live-Natur von Clubhouse erneut erlebbar machen.
Inwieweit ändert das denn das Nutzererlebnis, wenn man die Gespräche später auch als Aufzeichnung anhören kann?Für unsere Creator ist das eine wunderbare Chance, denn sie haben dadurch mehr Optionen, gefunden zu werden. Wenn man durch Zeitverschiebungen nicht live an einer Session teilnehmen kann, kann man dennoch ein Teil dieser Community und der Erfahrung sein. Ein anderes spannendes neues Feature ist „Pinned Links“. Dadurch kann man Links zu allem Möglichen erstellen – einem Artikel, einem Buch, einem Podcast, einem Youtube-Video – und die Konversation darum herum aufbauen.
„Social Audio befindet sich noch in der Entstehungsphase und für Clubhouse ist es gut, wenn mehr Menschen darauf aufmerksam werden“
Maya Watson
Und verändert das auch die Nutzung von Clubhouse?In den ersten paar Wochen gab es bereits fünf Millionen Klicks für dieses Feature und das mit einer hohen Konversion: Egal, ob es um Leser:innen für einen Newsletter geht, oder konkret Produkte verkauft werden sollen – wir sehen, dass die Leute sich bei Clubhouse wirklich durchklicken. Es wird oft darüber gesprochen, dass täglich mehr als 700.000 Räume stattfinden. Wichtiger ist abe