Kommentar von Stefan Mey.
Werden Roboter unsere Arbeitsplätze übernehmen? Würde ich diese Frage einem Chatbot stellen, bekäme ich eine unbefriedigende Antwort: „Entschuldige, aber ich verstehe die Frage nicht“, würde die Software wohl schreiben. Eine Standardfloskel, die man derzeit noch oft hört.
Chatbots – Software, die über Apps wie den Facebook Messenger mit dem User Gespräche führt – ist einer der großen New-Media-Trends des Jahres. Geht es nach den Vertretern der Branche, dann werden Bots künftig Apps als Smartphoneanwendungen verdrängen, wir informieren uns via Chat über das Wetter und die hippsten Lokale der Stadt, wir buchen beim Robo-Verkäufer unseren Urlaub und kaufen dort unsere Waschmaschine.
Das alles, so die Befürchtung der Pessimisten, wird Arbeitsplätze zerstören: Im Verkauf, in Call Centern, in der gesamten Kommunikationsbranche. Die Realität ist jedoch derzeit noch eine andere. Damit der Nutzer eine passende Antwort bekommt, muss er die richtige Frage stellen – die Bringschuld liegt also beim Kunden. Auf außergewöhnliche Fragen hat der Bot nie eine Lösung; er weiß nur das, was der Programmierer ihm beigebracht hat. Solange dieser Zustand anhält, bleiben Chatbots ein Nischenphänomen – und die Menschen behalten ihre Jobs.