Finanzausschuss des Londoner Parlaments: Internet-Konzern umgeht Körperschaftssteuerpflicht auf ausgeklügelte Weise
Ein britischer Parlamentsausschuss hat eine Überprüfung des Internetgiganten Google wegen der Nutzung von Steuer-Schlupflöchern gefordert. Google wende ein ausgeklügeltes System an, um Körperschaftssteuern in Großbritannien zu umgehen, hieß es am Donnerstag vom Finanzausschuss des Parlaments. Auch die Steuerbehörden müssten entschiedener dagegen vorgehen.
Google hatte dem Bericht zufolge zwischen 2006 und 2011 rund 18 Mrd. US-Dollar (13,56 Mrd. Euro) in Großbritannien eingenommen, aber nur 16 Mio. Dollar Steuern gezahlt, weil die Gewinne in Irland anfielen. Der britische Steuersatz lag zu dieser Zeit zwischen 30 und 26 Prozent der Gewinne. Google argumentiert, gegen keine Gesetze verstoßen zu haben.
Der Internet-Konzern hatte unter anderem erklärt, der größte Teil des Werbegeschäftes für Großbritannien laufe von Irland aus, wo die Ertragssteuer niedriger ist. Der Ausschuss nannte die Argumentation "absolut nicht überzeugend" und "dreist". Die einzige Möglichkeit für den Konzern, seinen Ruf wiederherzustellen, sei es, seine Steuern in den Ländern zu zahlen, in denen er Milliarden verdiene.
Auch Amazon.com und Starbucks sollen nach früheren Berichten in Großbritannien nur verschwindend geringe Steuern zahlen.
(APA/dpa)