Blippex: Wiener starten Suchmaschine
 

Blippex: Wiener starten Suchmaschine

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Der Web-Dienst rankt Webseiten nach der Zeit, die die Nutzer auf ihnen verbringen - starker Fokus auf Nutzer

Die beiden Wiener Start-up-Gründer Gerald Bäck und Max Kossatz, die eigentlich hauptberuflich an ihrem Web-Dienst Archify arbeiten, haben in der Nacht auf Freitag ein neues, spannendes Internet-Projekt gelauncht. Auf den Namen Blippex getauft, handelt es sich um nichts anderes als eine neuartige Suchmaschine, die ab sofort unter dem Claim "by the people, for the people" kostenlos zur Verfügung steht. Zur mobilen Nutzung gibt es ab sofort auch eine Blippex-App für Android-Geräte.

Im Unterschied zur derzeit dominanten Suchmaschine Google werden bei Blippex Suchergebnisse nicht nach den eingehenden Links einer Webseite gerankt, sondern nach der Zeit, die ein Nutzer auf einer Webseite verbringt. Das heißt: Je mehr Zeit Nutzer auf einer Webseite verbringen, als desto relevanter wird sie eingestuft und umso besser ist ihre Positionierung in den Blippex-Ergebnissen. Der Algorithmus, der die Treffer berechnet, wurde von Bäck und Kossatz "DwellRank" genannt. Ein Geschäftsmodell ist derzeit noch nicht mit Blippex verbunden - es gibt keine Werbung, und Web-Dienst als auch App sind kostenlos nutzbar.

Zeitmessung per Browser-Plugin


Damit Blippex die Daten zur Nutzungszeit sammeln kann, müssen Interessierte ein Browser-Plugin installieren (für Chrome, Firefox und Safari). Dieses sendet Informationen zu URL und Nutzungszeit an die Blippex-Server, die diese Daten dann weiter verarbeiten. Bäck und Kossatz versichern, dass sonst keine Nutzerdaten erhoben und gespeichert werden und nehmen Vorschläge entgegen, wie man die Privatsphäre der Nutzer weiter verbessern kann.

Aktuell ist die Suchmaschine auf Englisch verfügbar und liefert ganz brauchbare Ergebnisse - eingefleischte Google-Nutzer werden aber derzeit wohl nicht dauerhaft auf Blippex wechseln. Derzeit sind rund zwei Millionen Webseiten indexiert, was viele blinde Flecken offen lässt. Interessant wird sein, ob sich Blippex am Suchmaschinen-Markt einen kleinen Marktanteil erarbeiten kann - immerhin gibt es viele andere Google-Alternativen wie DuckDuckGo, Startpage, Bing, Yahoo Search oder Ixquick. Entscheidend wird sein, ob sich genug Nutzer die Browser-Erweiterung installieren werden, damit Blippex relevante Daten sammeln kann.
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