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"Austrian Tech Exit Report": Stark steigende Deals im Software-Bereich

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Die auf Start-ups spezialisierte Investmentfirma i5invest zeigt in einer neuen Studie auch auf, dass noch zu wenige Deals aus dem Ausland kommen

Der "Austrian Tech Exit Report", den der Start-up-Investor i5invest in Kooperation mit SpeedInvest, tecnet und AVCO erstellt und heute Mittwoch veröffentlicht hat, zeichnet ein sehr aktives Bild des österreichischen Transaktionsgeschäfts, wenn es um Investments und Verkäufe an andere, größere Unternehmen geht (so genannter "Exit"). Die Autoren der Studie, allen voran i5invest-Geschäftsführer Herwig Springer, haben sich die Transaktionen zwischen 2012 und 2014 angesehen und können in dem Zeitraum sowohl im M&A-Bereich (Mergers & Acquisitions) als auch bei so genannten Private Placements (ein Business Angel oder VC investiert in eine Firma) einen Anstieg feststellen - trotz eher schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Immer mehr Deals


Dem Report zufolge ist die Gesamtzahl der M&A-Deals sowie Private Placements von rund 50 im Jahr 2012 auf etwa 80 im Jahr 2014 gestiegen. Springer geht davon aus, dass sich dieser Trend auch dieses Jahr fortsetzen wird. 67 Prozent der Private Placements kommen von österreichischen Investoren, 43 Prozent der Übernahmen heimischer Firmen werden von anderen österreichischen Firmen getätigt. Nach Sektoren ist die IT- und Tech-Branche besonders aktiv: Waren in dem Bereich 2012 noch 19 Prozent der Transaktionen angesiedelt, sind es 2014 bereits 30 Prozent. Danach kommen der Finanz- und der Industriesektor, Bereiche wie Gesundheit, Telekommunikation oder Energie spielen eine untergeordnete Rolle.

Innerhalb des IT- und Tech-Bereichs sind Software und Services der mit Abstand wichtigste Bereich - 2014 fanden bereits 65 Prozent der Transaktionen bei Firmen statt, die in diesem Bereich tätig sind. Deals bei Firmen, die sich auf Hardware, Media oder E-Commerce spezialisiert haben, finden viel weniger oft statt.

Österreich investiert in Österreich


Stammen Transaktionen aus dem Ausland, dann dominiert Deutschland ganz klar vor den USA, Großbritannien und der Schweiz. Innerhalb Österreichs ist Wien - wieder wenig verwunderlich - der wichtigste Standort: Firmen aus der Hauptstadt bekommen die meisten Investments bzw. werden am öftesten aufgekauft. Der Report zeigt aber auch auf, dass vor allem in Oberösterreich und Salzburg die Zahl der Transaktionen gestiegen ist. Zu nennen sind hier etwa der Runtastic/Axel-Springer-Deal.

"Wir müssen schauen, dass die Deals internationaler werden", so Springer. Internationale hätten Transaktionen Signalwirkung, würden Aufmerksamkeit für die heimische Branche erregen und dafür sorgen, dass mehr Geld von außen ins Land fließt. Wenn Firmen von ausländischen Unternehmen übernommen werden, hieße das nicht automatisch, das Know-how und Arbeitsplätze abgesaugt werden. Österreich sei gerade im Software-Bereich ein guter Standort, wo es sehr gute Arbeitskräfte vergleichsweise günstig gäbe (z.B. im Vergleich zum Silicon Valley oder London).

Leider keine Aussage kann der Report zu den Investment- bzw. Kaufsummen treffen, da diese Zahlen oft nicht offengelegt werden. Durch die steigende Zahl der Transaktionen ist aber davon auszugehen, dass insgesamt über die Jahre immer mehr Geld vor allem in Software-Start-ups geflossen ist.



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