Aufdeckung von Preisdiskriminierung: AIT und ...
 

Aufdeckung von Preisdiskriminierung: AIT und ÖIAT verstärken Forschungskooperation

John Schnobrich / Unsplash
BILD zu OTS - AIT und …IAT verstŠrken ihre erfolgreiche Forschungskooperation zur Aufdeckung diskriminierender Preisgestaltung
BILD zu OTS - AIT und …IAT verstŠrken ihre erfolgreiche Forschungskooperation zur Aufdeckung diskriminierender Preisgestaltung

Die ersten Ergebnisse der Forschungskooperation zeigen: Während dynamische Preisgestaltung im Online-Handel an der Tagesordnung steht, konnte eine personalisierte Preisgestaltung im Test noch nicht festgestellt werden.

Das Gerücht, dass das eigene Smartphone, das Kaufverhalten und der Standort ausschlaggebend für einen Preis sein könnten, kennen viele. Doch ob es sich tatsächlich um dynamische oder personalisierte Preisgestaltung handelt, ist für Konsumenten unklar. Das im Rahmen der Förderaktion "netidee" entwickelte Projekt "preis.wert" soll im ersten Schritt mehr Transparenz schaffen. Dafür entwickelten Experten des ÖIAT (Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation) und Data Scientists am AIT Austrian Institute of Technology ein Framework für das Monitoring datenbasierter Preisbildungspraktiken im Online-Handel sowie ein Dashboard für die Analyse und Visualierung der gewonnenen Datensätze.

Zwischen 16. Mai und 23. September 2019 wurde in zwei Erhebungsphasen die Preisentwicklung bei insgesamt 13 Elektronik- und sieben Modeartikeln in 50 Minuten-Intervallen abgefragt. Ausgewählt wurden jeweils die vier in Österreich absatzstärksten Online-HändlerInnen für Mode und Elektronik. Bei allen beobachteten Online-Händlern wurden laufende Preisänderungen festgestellt. Viele Preisbewegungen waren im Bereich unter einem Euro, selten waren Änderungen über zehn Euro. Ausgewählte Produkte wurden auch hinsichtlich personalisierter Preisgestaltung untersucht. Dafür wurde mit unterschiedlichen Endgeräten, Cookies und VPN-Adressen zur Simulation eines Standortes außerhalb von Wien, gearbeitet. Eine personalisierte Preisgestaltung war unter diesen Bedingungen im Test nicht feststellbar.

Für Erhebungen dieser Art wurde im Projektrahmen ein spezielles Analysetool – ein sogenannter Crawler – entwickelt, der nun frei zur Anwendung durch Einzelne zur Verfügung steht. Er erlaubt die regelmäßige und automatisierte Abfrage von Preispunkten in Online-Shops. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung und der rechtlichen Analyse sind als Studie veröffentlicht worden und unter www.mein-preis.at nachzulesen. Das Folgeprojekt "Primming" ("Monitoring von Preisdiskriminierungen bei personalisierter Preisgestaltung für E-Commerce durch Machine-Based-Learning") untersucht nun im nächsten Schritt die datenbasierte diskriminierende Preisgestaltung im E-Commerce mit Methoden des Machine Learnings. Koordiniert wird das Projekt durch das ÖIAT in Kooperation mit dem AIT sowie Ciuvo GmbH und der Wirtschaftsuniversität Wien.

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