Die Agentur Up To Eleven, die aus sms.at hervorgegangen ist, will künftig Talente aus der Region mit Startkapital ausstatten und zum internationalen Durchbruch verhelfen - Mobile-Start-ups als Fokus
„Wir wachsen nach wie vor sehr dynamisch und sind ständig auf der Suche nach kreativen Köpfen mit großartigen Ideen, allerdings ist es für uns aktuell schwierig innerhalb der Region kompetente Mitarbeiter im digitalen Bereich zu finden“, so Martin Pansy, Gründer und Geschäftsführer der Grazer
Up to Eleven (kurz UT11), der die Online-Community sms.at 1999 gemeinsam mit seinem Bruder Jürgen gegründet hat. Deswegen will man künftig insgesamt fünf Millionen Euro in junge Talente und ihre Digitalprojekte investieren und so zu einem "Company-Builder" werden. "Wir glauben an den Standort Graz und möchten hier auch investieren. Unser Ziel ist es die besten Köpfe in der Region anzuziehen und rund um UT11 eine digitale Gründer-Szene zu etablieren, die von Graz aus international erfolgreich ist", sagt Jürgen Pansy.
Als Vorbild soll die Messaging-App
mysms dienen, die UT11 von Graz aus betreibt und immerhin 1,5 Millionen Nutzer hat. Junge Gründer mit Ideen sollen von UT11 aber nicht nur mit Startkapital ausgestattet werden, sondern auch mit Programmierung, Design und Marketing sowie dem voll ausgestatteten Büro in Graz unterstützt werden. Bevorzugt gesucht werden Projekte im Mobile-Bereich, pro Jahr soll eines nach dem Motto "Qualität statt Quantität" gefördert werden. "Das Angebot des Company-Builders wendet sich dabei an junge technologieorientierte Persönlichkeiten und Teams, die bereits eine konkrete Geschäftsidee im mobilen Umfeld haben und auf der Suche nach einem erfahrenen Partner sind, der Ihnen durch Know-How und Kapital rasch zu internationalem Wachstum verhelfen soll", so Martin Pansy.
Funding für ein Jahr
Für Start-ups bedeutet das Angebot konkret: UT11 und deren Geselschafter Rene Berger und Toto Wolff (im Private-Equity-Bereich u.a. für UCP, Sms.at, JoWooD, Solvedirect, UMA, Sysis/3United, Fatfoogoo, HWA, Williams F1, Swissies, ArrowCopter und zuletzt Mercedes GP tätig gewesen) kommen als Seed-Investoren an Bord und versorgen das Projekt mit Geld für ein Jahr. Zudem wird in Aussicht gestellt, gegebenenfalls weitere Investmentrunden aufzustellen. Wie viel Prozent die Jungfirmen an UT11 abgeben müssen, ist Verhandlungssache.
Dass UT11 sich als Inkubator/Accelerator aufstellt, ist ein interessanter Impuls für die steirische Start-up-Szene. Bis dato sind Inkubatoren bzw. Accelerators (abgesehen von i5invest in Wien und den staatlich geförderten A+B-Zentren) eher im Ausland zu suchen. In Deutschland etwa betreiben Axel Springer, die Deutsche Telekom oder ProSiebenSat.1 solche Einrichtungen, um Start-ups auf die Beine zu helfen und selbst an neue Geschäftsideen zu kommen. Wie erfolgreich das läuft, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Der ProSiebenSat.1-Inkubator Epic Companies etwa wurde kürzlich wieder
auf Sparflamme zurückgefahren.