Sie haben Preise gewonnen, Investments bekommen und Deals an Land gezogen: HORIZONT zeigt heimische Jungfirmen, die heuer auf sich aufmerksam machten
wurde im Oktober 2010 als IT-Dienstleister im Bereich des Digital Publishing gegründet und legt seinen Fokus seit 2013 auf die Entwicklung von pagestrip, einer Digital-Publishing-Software, mit der man ohne technische Vorkenntnisse entweder bereits bestehende Publikationen in digitale verwandeln oder eine neue digitale Publikation erstellen kann. 2014 erhielten die Geschäftsführer Georg Kaindl und Marcel Schnellinger Business-Angel-Unterstützung und damit ein Investment im mittleren sechsstelligen Bereich für die Produktentwicklung.
Anyline bietet eine Technologie zur visuellen Datenerfassung an, die in Kunden-Apps eingebaut wird und die Smartphone-Kamera etwa automatisch den Stand von Stromzählern auslesen lässt. Beim Start-up-Wettbewerb trend@venture konnte Anyline den ersten Platz belegen, außerdem fädelte man eine Partnerschaft mit Red Bull ein.
bitmovin erhielt im August eine siebenstellige Finanzspritze von SpeedInvest, Constantia Industries, aws und dem Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds (KWF). Als Spin-off der Alpen-Adria Universität Klagenfurt gegründet, hat sich das Kärntner Start-up zum Ziel gesetzt, die Qualität von Videostreams im Internet zu verbessern und will dabei eine bis zu 100 Prozent bessere Qualität als bereits am Markt erhältliche Technologien wie etwa HLS von Apple liefern. Dieses Ziel wird nun von den ersten Investoren des Start-ups unterstützt.
Blitabist das erste Tablet für blinde und sehbehinderte Menschen. Es wurde von Kristina Tsvetanova, Slavi Slavev und Stanislav Slavev entworfen und gewann bereits mehr als 20 Preise. Das Blitab ermöglicht das Lesen und Schreiben einer vollständigen Seite, indem kleine Erhebungen auf der Oberfläche entstehen, die als Braillecode durch Ertasten gelesen werden; möglich wird aber auch Chatten mit Freunden oder das Erledigen von Online-Bankgeschäften. Derzeit befindet sich Blitab in der Prototypenphase. Am 3. November startet die Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo.
Codeship spezialisiert sich auf Software-Tests und erhielt im Frühjahr 2014 ein Investment von 1,9 Millionen Euro von Sigma Prime Ventures, Boston Seed Capital, Devonshire Investors und einigen europäischen und US-amerikanischen Angel-Investoren. Codeship setzt es sich rund um Gründer Moritz Plassnig zum Ziel, den Leuten, die im Hintergrund die Software erstellen, das Leben zu erleichtern, indem sie viele manuelle Schritte der Softwareveröffentlichung automatisieren. Mit dem frischen Kapital wird das Team aufgestockt und ins Marketing investiert.
Crate Data fokussiert auf die Speicherung großer Datenmengen. Die IT-Firma mit Büros in Dornbirn und Berlin hat sich im April 2014 in einer Investmentrunde 1,5 Millionen Dollar Kapital besorgt. Geldgeber sind der auf Frühphasen-Start-ups spezialisierte Investor Sunstone Capital aus Dänemark und DFJ Esprit aus London, Teil des Draper Fisher Jurvetson Global Network. Der Cloud-Dienst richtet sich speziell an Entwickler, die SQL-Datenbanken in Echtzeit abfragen. Crate Data will ihnen ermöglichen, Zehntausende zeitgleich eingehende Abfragen, wie es etwa bei großen Consumer-Diensten üblich ist, problemlos abzuwickeln.
Eversport bietet Sportplatz- und Kursbuchungen im Internet an. Im September führten Eversport und Sportle.me in einem Joint Venture unter dem Namen Eversport ihre Angebote zusammen. Eversport-Gründer Hanno Lippitsch und Sportle.me-Gründer Stefan Feirer wollen gemeinsam zur europäischen Nummer eins der Sportbuchungsplattformen avancieren.
Flatout legt seinen Fokus auf Heimvernetzung, steht mit seiner Cloud-Lösung kurz vor dem Start und will den Bereich der Smart Homes im Hinblick auf Preis, Usability und Funktionalität revolutionieren. 2013 wurde das Wiener Start-up mit einem Sonderpreis des Bewerbs Austria’s Next Top Start-up geehrt. Mittlerweile konnte das Team rund um CEO und Mitgründer Daniel Marischka eine Million Dollar aufstellen. Das Smart-Home-Betriebssystem wird den Partnerfirmen als Service zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, 2015 mit mehreren Partnern zu starten.
Hitbox konnte sich im Mai ein Investment des österreichischen Start-up-Fonds SpeedInvest sichern. Spätestens seit der Übernahme von Twitch durch Amazon ist das Thema omnipräsent: Live-Videostreams von Computerspielen, die ein Millionenpublikum anziehen. Das Wiener Start-up Hitbox hat sich eben dieser Technologie verschrieben.
indoo.rs ist auf Indoor-Navigation, etwa in Shoppingcentern, spezialisiert und wurde von tecnet, der Technologiefinanzierungsgesellschaft des Landes Niederösterreich, gefördert. 2014 zog man unter anderem einen Deal mit dem internationalen Flughafen in San Francisco an Land, wo blinde Reisende jetzt mit Hilfe der indoo.rs-Technologie mit dem Smartphone zum richtigen Gate gelotst werden.
journi ermöglicht es Nutzern, offline ihren Urlaub in Wort und Bild zu dokumentieren und dann zu teilen. Weil die erste App miavia nicht besonders fruchtete, änderte das Team rund um Gründer Andreas Röttl die Strategie und brachte mit journi eine viel beachtete und schön designte App heraus.
KochAbo liefert Lebensmittel an die Haustür, mit denen man vorgegebene Mahlzeiten zubereiten kann. Im April dieses Jahres hat sich die Handelsgruppe Pfeiffer (Zielpunkt, Nah & Frisch, Unimarkt) bei dem Jungunternehmen von Michael Ströck mit fünf Prozent beteiligt. Pfeiffer will künftig Marktführer im Bereich E-Commerce für Lebensmittel werden und in weitere Unternehmen investieren.
Kompany ist ein Wiener Firmeninformations-Portal und staubte im April 2014 eine Investmentsumme von 1,8 Millionen Euro von der Livag GmbH ab. Die Firmensuchmaschine führt derzeit 21 Millionen Unternehmen aus 25 Ländern. Für tiefergehende Abfragen zu diesen Firmen wie etwa Geschäftspartner, Bonität, Eigentümer et cetera bezahlen Kunden eine Gebühr. Mit dem frischen Kapital will man nach Osteuropa und die USA expandieren.
kWallet ist eine Bezahl-App, mit der Nutzer via Bluetooth oder NFC-Funk einfach Geld von einem Smartphone zum anderen schicken können. Die Wiener Start-up-Firma Kadona von CEO Markus Lobmaier konnte sich 2,5 Millionen Investment sichern. In Wien wurde bereits mit einer Testphase gestartet.
LayerLab ermöglicht den weltweit ersten 3D-Full-Body-Scan. Binnen weniger Stunden wird über einen hochauflösenden 3D-Drucker ein kleines, detailgetreues Abbild von Personen oder Haustieren erstellt. Mit LayerLab architecture wendet sich LayerLab auch an Architekten und Bauträger. Das Start-up rund um Angelique Gradwohl, Christof Kirschner und Jutta Kirschner hat im Rahmen des Programms Start!Klar eine Innovationsförderung der Steirischen Wirtschaftsförderung erhalten. Im September hat LayerLab ein Geschäftslokal in Graz eröffnet.
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Seite 2:Lineapp ist im Bereich der Eventkommunikation tätig. Das heimische Start-up bietet eine Alternative zu herkömmlichen Intercom-Systemen. Statt mit teuren Funkgeräten können mehrere Personen über mobile Apps miteinander Kontakt halten. Als ersten Partner konnte das Jungunternehmen die FIS Freestyle Ski & Snowboard WM am Kreischberg gewinnen, die Mitte Jänner 2015 stattfindet.
Marktguru ist eine österreichische Angebots-Suchmaschine. Anfang 2014 übernahm SevenVentures Austria, der Venture-Zweig der ProSiebenSat.1-Puls 4-Gruppe in Österreich im ersten Schritt 40 Prozent. Die Gründer Patrick Dainese und Thomas Kern fungieren weiterhin als CEOs. Nach einer ersten Vermarktungsoffensive rüstete das Start-up nun auch personell auf: ProSiebenSat.1 Puls 4 stellte aufseiten von SevenVentures Austria Michael Buchbinder als Geschäftsführer.
Mobfox setzt auf mobile Werbung und wurde kürzlich um 17,6 Millionen Dollar an die Matomy Media Group aus Tel Aviv verkauft, die ihrerseits Werbetechnologie im Internet betreibt. Zu den Kunden von Mobfox, das Werbung in Smartphone-Apps bringt, zählen unter anderem Nike oder die New York Times. Hinter dem Start-up steckt der 22-jährige Wiener Julian Zehetmayr.
MySugr sicherte sich im Februar 2014 mehr als eine Million Euro Kapital von XLHealth und der Investorengruppe Püspök – das Geld fließt in die Entwicklung neuer Produkte. Das Start-up bietet mit seinen Apps die Möglichkeit, den Diabetes-Alltag spielerisch zu dokumentieren. Zuvor haben bereits Business Angel Hans Hansmann sowie aws (Austria Wirschaftsservice) und INiTS finanziell und mit Know-how unterstützt.
Nimbusec bietet eine Sicherheitslösung für Webseiten und gewann bei „Austria’s Next Top Start-up“, einer Aktion von futurezone.at und A1, Anfang Oktober 2014 den ersten Platz. Das heimische Start-up rund um CEO und Mitgründer Martin Leonhartsberger bietet Früherkennung gehackter Webseiten und die Behebung des Problems.
Orat.io gestaltet den Meinungsaustausch im Web mittels einer Pro-und-Contra-Struktur einfacher und übersichtlicher. Mit dem Widget des Grazer Start-ups können ganze Diskussionen auf externen Seiten eingebunden werden. Im Besonderen ist das für Blogger und Online-Publisher interessant. Das Jungunternehmen von Bernhard Hauser und David Pichsenmeister wurde im Frühjahr 2014 Teil des Accelerator-Programms von Axel Springer Plug and Play.
Product Hunt ist eine Produktempfehlungs-Website für Apps und Technik-Gadgets. Von Juli bis August 2014 konnte man in drei Finanzierungsrunden insgesamt sieben Millionen Dollar sammeln, und das von namhaften Inkubatoren beziehungsweise Investoren wie Y Combinator (AirBnB, Dropbox, reddit) und Andreessen Horowitz (Groupon, Instagram, Skype, Zynga, Oculus VR). Das Spannende aus österreichischer Sicht ist, dass sich zu Gründer Ryan Hoover die beiden Wiener Andreas Klinger (Die Socialisten, Ex-Lookk) und Lukas Fittl (vorher Soup.io, Efficient Cloud) gesellt haben.
Projectroom wurde von Stefanie Feder und Miriam Schifferdecker ins Leben gerufen und erreichte beim Google-Wettbewerb Gründer-Garage 2014 den zweiten Platz. Es handelt sich hierbei um eine Online-Plattform, die Arbeitnehmern und Arbeitgebern die Chance gibt, Jobs und Projekte zu suchen, zu finden und zu vermitteln. Das Besondere ist, dass der Fokus nicht nur auf typischen Lebenslaufmerkmalen, sondern auch auf Projekten, Erfahrungen und Taten liegt. Besonders Menschen mit dem Wunsch nach beruflicher Veränderung werden angesprochen. Die öffentliche Beta-Version geht Ende November online.
Shpock ist im September 2014 mit zum größten mobilen Marktplatz im deutschsprachigen Raum aufgestiegen. Das von Armin Strbac, Stefan Fleig und Katharina Klausberger gegründete Start-up zählt vier Millionen User. Das mittlerweile 25-köpfige Team, in das der norwegische Medienkonzern Schibsted investiert hat, will Geld mit Premiumplatzierungen für Kleinanzeigen und Zusatzfunktionen verdienen, die User direkt in der App kaufen können.
Socialspiel ist ein Wiener Game-Start-up rund um Gründer Helmut Hutterer und CEO Michael Borras. Im Portfolio finden sich unter anderem die Free-to-Play Mobile- und Browserspiele „Tight Lines Fishing“ und „Push“. 2014 stieg die japanische Gaming-Firma Nexon mit ein – für einen Millionenbetrag gab das Start-up weniger als 20 Prozent ab (Genaueres war nicht zu erfahren). Dafür bekommt Nexon ein eigenes Vorstandsmitglied bei Socialspiel sowie die exklusiven Vermarktungsrechte für künftige Titel.
Submit.to bietet einfache Award-Abwicklung von der Einreichung bis zur Bewertung und reduziert den administrativen Aufwand für alle Beteiligten. Mehr als hundert nationale und internationale Wettbewerbe wurden bereits mit der Software aus Wien abgewickelt – auch der Medien-Zukunfts-Preis vom Manstein Verlag war dabei. Jetzt plant das Unternehmen rund um Gründungsmitglied und Geschäftsführer Stefan Böck die nächsten Wachstumsschritte – nächstes Jahr wird der deutsche Markt anvisiert.
Tractive ist ein Start-up aus Pasching, das viel mit Runtastic zusammenarbeitet. Es brachte seine GPS-Tracker für Haustiere in vielen Ländern auf den Markt. Die zugehörige App, mit der der Besitzer nachschauen kann, wo sein Vierbeiner gerade herumläuft, schaffte es 2014 sogar in einen offiziellen Werbespot von Apple, der die Anwendung seinen Kunden empfahl.
Ulmon bietet mit City Maps 2Go eine App, die gegen Gebühr mehr als 6.000 Karten zur Offline-Verwendung bietet. Die Macher der populären Reise-App aus Wien konnten sich im März bekannte Investoren angeln: Global Founders Capital der deutschen Samwer-Brüder (Rocket Internet) steckten mehrere Millionen Euro in Ulmon.
Zoomsquare spezialisiert sich auf die Immobiliensuche im Netz und auf mobilen Endgeräten und hat Anfang Oktober eine neue Finanzierungsrunde von fast einer Million Euro bekannt gegeben, die sich sowohl aus Eigenmitteln als auch aus Fördergeldern des Austria Wirtschaftsservice (aws) und der Forschungs-Förderungsgesellschaft (FFG) zusammensetzt. Bereits im Februar dieses Jahres hat zoomsquare einen „mittleren sechsstelligen Betrag“ von den Investoren Wolfgang Bretschko, Marinos Yannikos und Robert Lenzhofer bekommen.
Diese Liste stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und dient als Überblick.