Ein Gastkommentar zur aktuellen Debatte von Siegfried Stepke, Gründer von e-dialog
Der aufsehenerregende Teilbescheid der österreichischen Datenschutzbehörde (DSB) zu einer Beschwerde von noyb / Max Schrems zu einer einzelnen – und tatsächlich mangelhaften – Implementierung wird fälschlicherweise lauthals das "generelles Verbot von Google Analytics" proklamiert. Entweder weil das komplexe Thema nicht verstanden wird – oder weil man sich Vorteile verspricht…
Das kleine Thema: Google Analytics (GA) kann weiterhin gesetzeskonform verwendet werden – allerdings müssen halt etliche Voraussetzungen gewährleistet werden:
Bad News: Die typischen Installationen erfüllen diese Kriterien nicht – wie auch im Fall der Beschwerde. Good News: Mit einer professionellen Einstellung, dem strategischen Willen zu Datadriven Marketing (sind wir uns eh einig, dass das alternativlos ist?!), etwas Ressourceneinsatz und Know-how, das über das durchschnittliche Maß hinausreicht, ist das problemlos schaffbar!
Das große Thema wird von allen Kommentatoren übersehen: die Kritik der DSB richtet sich zu einem großen Teil an die Praxis, die auf sämtliche US-amerikanische Internet- und Cloud-Dienstleister zutrifft. Wir müssten unsere LinkedIn-, facebook und sonstige Konten löschen; Azure, AWS, Zoom und Teams dürften wir ab sofort nicht mehr verwenden - zumal dort ein wesentlich höherer Personenbezug gegeben ist, als in anonymisierten Cookies und IP-Adressen.
PS: Unternehmen die jetzt glauben, alternative Analyse-Tools sind jetzt die Lösung, müssen langsam verstehen lernen, dass GA zwar Analytics im Namen hat, mittlerweile aber der Daten-Hub zur Aktivierung von Daten via Targeting und Personalisierung ist. In diesem Fall sollte dringendst die Digital Maturity erhöht werden!
Sie sind bereits registriert? Hier anmelden
Der Nutzung Ihrer Daten können Sie jederzeit widersprechen. Weitere Hinweise finden Sie unter Datenschutz.