Ein Kommentar zur Weihnachtswerbung von Britta Breuers.
Alljährlich weihnachtet es sehr und die Werbung sprudelt nur so über vor
emotionalen Spots. Immer mehr werden gesellschaftskritische Themen aufgegriffen. Edeka überzeugte mit Kritik an der Einsamkeit im Alter und schwächelte dann ein Jahr später bei der Thematik Hektik im Alltag. Nicht nur die Aussage ist weniger stark, auch steht die Firma damit nicht mehr allein.
Zeit schenken möchte etwa auch Otto Versand. René Pichler, Creative Director von D,M&B, trifft es ganz richtig, wenn er von der Gefahr spricht, im „emotionalen Einheitsbrei zu versinken“. Werbung, die sich mit den Tücken der Gesellschaft beschäftigt, kommt näher an die Konsumenten heran. Sie fühlen sich selbst betroffen und sind emotional involviert. Doch werden wir nicht langsam müde, bei den immer gleichen Botschaften?
Eine gute Werbung erzählt eine Geschichte, die idealerweise einzigartig ist und Menschen berührt. Sie soll aber auch etwas verkaufen und eine Marke im Sinne ihrer gesamten Kommunikation präsentieren. Hier liegt Pichler genau richtig, wenn er davor warnt „bei allem Druck auf die Tränendrüse zu vergessen, wer ich bin und was ich eigentlich sagen will“. Denn wo genau bekomme ich nun bei Edeka die Zeit geschenkt? An der Schlange an der Kassa oder bei der Parkplatzsuche?