Partner im (Berufs-)leben: Michael und Beate Mehler.
Vor drei Jahrzehnten gründete Michael Mehler im niederösterreichischen Perchtoldsdorf die Werbeagentur ghost company. Noch heute ist sie zu hundert Prozent inhabergeführt und hat sich mit ihren drei Standorten in Perchtoldsdorf bei Wien, München und Zürich auf Full-Service-Kommunikation in der D-A-CH-Region spezialisiert.
Im Grunde beginnt die Geschichte bereits 1970: Michael Mehler schrieb seine erste Zeitung mit zehn Jahren. Auf Vaters Schreibmaschine mit Durchschlagpapier im Zwei-Finger-System. Die Leidenschaft für Kommunikation blieb seither eine fixe Konstante in seinem Leben. Als junger HAK-Absolvent bewarb sich Mehler als Leiter der Promotionabteilung bei Citroën Österreich und erhielt den Job unter 100 Bewerbern. Er schrieb den TV-Spot zur Einführung des Citroën BX kurzerhand selbst und stellte zur filmischen Umsetzung seine eigene Kreativtruppe zusammen.
Hinter den ‚Geisteraugen‘
Nach fünf Jahren wechselte Mehler auf die Agenturseite zur damaligen Jirgal Werbegesellschaft und beriet nationale und internationale Marken. Mehler sprang schließlich in die Selbstständigkeit. Zunächst als Ghostwriter, versteckt hinter den Geisteraugen seines Logos. Er arbeitete als Texter, Konzeptionist, Stratege und Drehbuchautor. Im Jahr 1990 war der „Ghost“ als Marke geboren.
Später folgte die zusätzliche Gründung der Congress&Management GesmbH, die Ärztekongresse, Fortbildungen und Wirtschaftstagungen veranstaltete – die heutige „convention.group“ der ghost company.
Als die Agenturmauern in den 90-ern zu eng wurden, wurde kurzerhand ein freistehender Grund in Perchtoldsdorf gekauft und das passende Agenturhaus selbst gebaut: mit Dachterrasse, Bar und vier Etagen.
Zu zweit durch Höhen und Tiefen
1997 verletzte sich Mehler bei einem Sturz beim Wasserskifahren schwer: eine Gehirnblutung bewirkte einen zeitlich längeren Komplettausfall für die Agentur. Seine Frau Beate, die kurz zuvor ihren eigenen Bioladen verkauft hatte, stieg in die Agentur ein – und nicht mehr aus. Denn nun trieben Beide (Michael Mehler war bald wieder voll einsatzbereit) die Agenturexpansion voran: Die Agentur stieg in die Pharmabranche ein, die Online-Schaltagentur Advertise 24 wurde gekauft. Ein größeres Agenturhaus wurde gemietet und als auch das bald zu klein wurde, wurde kurzerhand ein freistehender Grund in Perchtoldsdorf gekauft und das passende Agenturhaus selbst gebaut: mit Dachterrasse, Bar und vier Etagen.
„Leicht war es nie. Doch haben wir gelernt, unsere Kräfte zu konzentrieren, beweglich zu bleiben und innovative Ideen schnell und professionell zu verfolgen und umzusetzen“, beschreiben die Mehlers ihr Bestehen trotze Finanz- und Coronakrisen.
'Am besten unsere Kinder fragen'
2006 erfolgte die Gründung der ghost company Germany in München mit Kunden wie Siemens, Grundig, den Münchner Verkehrsbund und anderen. Sechs Jahre später wurde die ghost company Switzerland als erster Franchisenehmer gegründet. Die Preise und Auszeichnung zieren laut Mehler eine ganze Wand im Agenturhaus. Sie stammen von New York über Großbritannien, Deutschland, Ungarn und natürlich von Österreich.
Wie es weiter geht? „Alle unsere Kinder haben sich derzeit unterschiedlich stark in das Unternehmen integriert“, freut sich Michael Mehler. „Unser Sohn hat immerhin sein Büro in unserer Agentur und baut Skateparks, die beiden jungen Damen sind bereits fixe Bestandteile im Unternehmen.“ „Doch wie es weitergeht“, meint Beate Mehler, „das sollte man am besten unsere Kinder fragen.“ Ein naher Zukunftsplan steht jedenfalls bereits fest. „Wir lassen uns unsere 30-Jahrfeier von Corona sicher nicht stehlen“, sagt Michael Mehler, „2021 wird ordentlich nachgefeiert!“