Print Oscar-Regeln irritieren Agenturvertrete...
 

Print Oscar-Regeln irritieren Agenturvertreter

Vertreter der Agenturbranche zeigen sich über neu Einreichregel zum Print Oscar verwundert.

Am 31. Jänner dieses Jahres endet die Einreichfrist zum Print Oscar 2005. Doch möglicherweise nehmen dann nicht alle Anzeigenmotive, die in einem Printmedium erschienen sind und deren Gestalter sich Chancen auf eine Auszeichung ausrechnen, an dem Wettbewerb teil. Denn der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) hat seine Einreichbedingungen für den Wettbewerb 2005 verschärft. Unter Punkt 2 der Teilnahmebedingungen ist zu lesen: "Einreichberechtigt sind alle Sujets von Printkampagnen, die mind. 10. Mal im Jahr 2004 ... inseriert wurden." Diese Passage in den Wettbewerbsregeln verwundert und irritiert Vertreter aus der Agenturbranche.



Christian Bergbauer, Creativdirector von aha puttner red cell, meint beispielsweise, seiner Erfahrung nach würden 50 Prozent der in den vergangenen Jahren ausgezeichneten Arbeiten durch den Rost fallen. Ähnlich sieht das auch Michael Nitsche, CEO von Saatchi & Saatchi. Die im Vorjahr in der Kategorie Auto ausgezeichnet Arbeit seiner Agentur für den Kunden Audi - auch international vielfach prämiert - hätte diese Bedingung nicht erfüllt. Aber auch zahlreiche Werbesujets, die als Doppelseite in den heimischen Medien platziert werden, erfüllen diese Bedingung ebensowenig wie beispielsweise Jubiläumsanzeigen, Weihnachtswerbemotive oder Anzeigen, die zu einem bestimmten Ereignis, Termin oder saisonbezogen platziert wurden: Werbemotive, die beispielsweise auf Wahltermine oder auch ein Ereignis wie einst die Sonnenfinsternis reagieren. Sie hätten keine, Chance am Print Oscar teilzunehmen. Auch unter Mediaplanern kursiert übrigens die Meinung, zehn Schaltungen für ein einziges Werbemotiv, sei ein eher hoch angesetzter Wert.



Alles nicht so schlimm, heißt es seitens des VÖZ. Wenn ein einzelnes Werbesujet deutlich als zu einer Kampagne gehörendes Motiv zu erkennen sei, dann werde auch das als Einreichung zum Print Oscar akzeptiert, meint Wolfgang Plasser, der als externer Berater für den Print Oscar organisatorisch betreut. Idee hinter der neuen Regel ist es, einer Tendenz vorzubeugen, die sich in den vergangenen Jahren angeblich immer mehr breit gemacht habe, nämlich Anzeigenmotive speziell zu entwickeln, damit diese zwar beim Print Oscar eingereicht werden könne, die aber in vielen Fällen nur einmal und möglicherweise noch zu Sonderkonditionen geschaltet wurde.



Resümee aus der Agenturszene: Der Kreativität der heimischen Prinzwerbung ist die neue VÖZ-Regel nicht gerade dienlich. Und diesehat sich der VÖZ mit seinem Werbepreise immerhin auch auf die Fahnen geschrieben.

(as)




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