Aktuelle Besonderheiten der Kommunikationsszene in vier punktuellen Beobachtungen.
1. Wachstumsbremse
Hinter den großen, umsatzstarken PR-Beratern des Landes und ihren Agenturen zeigt sich am Markt eine beachtliche Zahl an EPU und kleineren Unternehmen, die diesen beackern. Die Wirtschaftskammer listete mit Ende 2021 für Österreich 2.143 Personen, die als Public-Relations-Berater:innen aktiv sind. Das Geschäft mit der Kommunikation scheint dabei auf den ersten Blick ein durchaus lukratives zu sein, was die Gesamtvolumina anbelangt: Laut einer Erhebung von Eurostat vom Juli des Vorjahres betrugen die Umsätze der Public-Relations-Beratung in Österreich 2021 rund 250 Millionen Euro.
Allerdings: Dieser Wert wurde schon 2012 erreicht und und sollte in den Folgejahren stets auf dieser Flughöhe leicht schwanken. Viele Player bemühen sich also um einen gleichbleibenden Kuchen, währenddessen etwa die Investments in Unternehmensberatung deutlich angestiegen sind – und wohl auch jene in artverwandte Services wie „Content“, bei denen Kommunikator:innen und PR-Berater:innen ebenso mitmischen, diese aber bei den Umsätzen nicht mehr der klassischen PR zuzurechnen sind.
2. Tätigkeitsexpansion
Die Tätigkeitsfelder der Kommunikation sind in den letzten Jahren rapide angewachsen; nur Pressekonferenz und dazugehörige Aussendung ist längst nicht mehr. Livevideos, Podcasts oder auch Influencer:innen-Relations listete etwa die APA Comm mit Marketagent schon zu Beginn 2020 als wesentliche Tätigkeitsfelder.
Damit einher geht auf Unternehmensseite die wachsende Bedeutung von Owned Media und der gleichzeitige Aufbau von Newsrooms, die in Größe und Schlagkraft vielenorts sogar klassische journalistische Redaktionen herausfordern. Bemühungen in Sachen Nachhaltigkeit befeuern seit bereits einiger Zeit die Investements in ESG-Aktivitäten, also alles rund um Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. In diesem Kontext ist eine Vielzahl an Dienstleistern erwachsen, deren Tun Kommunikation maßgeblich erfordert und einschließt.3. Gehaltsdiskrep