Im Rahmen eines Pressegesprächs präsentierte die ORF-Enterprise am 11. September gemeinsam mit Sam Woods (European Director Shazam for TV) und den Gründern der
SmartSpot GmbH Martin Böhm und Ludwig Koss, „
Shazam for Television“ für den österreichischen Werbemarkt.
Mithilfe dieser neuartigen Werbemöglichkeit lässt sich TV-Werbung über den TV-Screen hinaus erweitern. Das funktioniert folgendermaßen: Mittels der mobilen Applikation Shazam können Interessierte Zusatzinfos auf ihrem Smartphone oder Tablet konsumieren. Erscheint im jeweiligen Spot das blaue On-Screen-Logo von Shazam, weiß der Nutzer, dass Hintergrundinformationen wie beispielsweise ein Gewinnspiel, ein Online-Katalog, eine Website mit Infos, eine Hotline-Nummer, ein ergänzender Spot oder auch ein Gutschein am Second Screen zu finden sind (Direkte Kaufoptionen wird es laut Franz Prenner, Leiter ORF-Markt- und –Medienforschung, übrigens nicht geben – das ist dem ORF rechtlich untersagt). Er braucht die App nun lediglich „mithören“ zu lassen, um an diese Inhalte zu kommen.
Der erste "Shazam"-Spot stammt von LutzZiel ist es, den Zuschauer mit dieser Erweiterung des Screens im „Gefällt mir“-Moment abzupassen und seine Aufmerksamkeit über die Dauer des Werbespots zu verlängern. Als erster österreichischer Sender wird der ORF diese Werbeform einführen. Wie Prenner im Rahmen des Pressegesprächs erklärte, wird der allererste Spot dieser Art von dem Möbelhändler Lutz stammen. Erstmals wird der Werbefilm laut Prenner in den nächsten zwei Wochen laufen. Erst dann wird man sehen, welche Zusatzinhalte sich die betreuende Kreativagentur Demner, Merlicek & Bergmann einfallen hat lassen.
„Shazamizierung“ eines Spots kostet mindestens 18.250 EuroDie ORF-Sendepreise bleiben Laut Prenner unverändert. Vermarktet wird diese Werbemöglichkeit in Österreich von SmartSpot, einem Tochterunternehmen des Tonstudios MG-Sound. Der Preis pro Kampagne für die „Shazamizierung“ eines Spots beträgt laut den Gründern Martin Böhm und Ludwig Coss 12.250 Euro, zusätzlich kommen noch Produktionskosten hinzu, die sich auf mindestens 6.000 Euro belaufen (Preis ist nach oben offen), hinzu.
Die "Shazamizierung" von Werbespots könnte besonders kleineren Werbekunden, die sich nur kurze Spots leisten, zu Gute kommen. Schließlich wird es ihnen dadurch ermöglicht, den Zuschauern auf mobilem Wege zusätzliche Inhalte zukommen zu lassen.
Wie Woods erklärte, haben bereits über 2,5 Millionen Österreicher Shazam auf ihren Smartphones installiert – bisher war die Applikation für ihren Musik-Erkennungsdienst bekannt.