Marcela Atria, CEO GroupM Interaction, macht sich selbständig, Lilian Meyer-Janzek folgt mit 1.09.
Seit Juli macht in der Media- und Online-Community ein Gerücht die Runde, dass dieser Tage auch offizielle Bestätigung seitens der Handelnden Personen finden wird: Marcela Atria, seit 2000 bei der größten Mediaagentur Österreichs, der
MediaCom, in verschiedenen Funktionen im Research tätig, zuletzt CEO der
GroupM Interaction, wird mit 1. September die Media-Agenturgruppe verlassen und sich selbständig machen.
GroupM-Chef Peter Lammerhuber hat bereits adäquaten Ersatz gefunden: Lilian Meyer-Janzek, Neo-Dissertantin und Vorsitzende des FMP Verein Forum Mediaplanung, wird Atria nachfolgen.
Die Personalie wird von der (Media-) Branche genau beobachtet und kommentiert: Die GroupM, die „Dachholding“ der Mediaagentur-Marken des globalen Kommunikationskonzerns
WPP – MediaCom, Mindshare,
MEC mediaedge:cia und
Maxus -, ist mit ihrem (geschätzten) Brutto-Billing-Anteil von an die 40 Prozent im klassischen Werbekuchen und ausgewiesener Innovationskraft einer der interessantesten Arbeitsplätze in der Media-Agenturbranche. In der GroupM werden die einzelnen Mediaagentur-Marken strukturell und vor allem im Research unterstützt, zuletzt baute Lammerhuber besonders die Kompetenz im Forschungsbereich aus.
Vor rund eineinhalb Jahren setzte Lammerhuber Akzente, als er als einer der ersten in Österreich mit der Integration von
Quisma das Suchmaschinenmarketing-Know-how ausbaute; im Februar 2010 erwarb und integrierte die GroupM den Technik-Dienstleister
eProjects – zuletzt zählte die von Marcela Atria als CEO gemanagte GroupM Interaction an die 20 Mitarbeiter.
Atria selbst hat sich in ihrer zehnjährigen Tätigkeit für MediaCom/GroupM einen beachtlichen Record erworben: Atria ist beispielsweise beim
IAB Internet Bureau of Advertising federführend mit der Strukturierung und Standardisierung von Online-Werbeformen (und der Erfassung der dahinter stehenden Volumina) betraut, gilt als eine der profiliertesten Analystinnen, wenn es um die Zusammenschau von „Klassik“ und Online geht und konnte mit der GroupM Interaction eine Reihe von Produktinnovationen im Online-Markt launchen (zuletzt beispielsweise „iTV“).
Bereits vor Jahren trat Atria in Erscheinung, als sie lange vor dem „Social-Media-Hype“ trocken die Systemik der (kommerziellen) Kommunikation in der digitalen Welt zuordnete: Banner und Buttons sind vergleichbar mit Anzeigen und Spots (also Werbung im ursprünglichen Sinn), Suchmaschinen-Marketing entspricht Vertriebsaktivitäten (also Platzierung im Vertriebs- beziehungsweise Handelskanal) und Social Media ressortiert funktional und strukturell zur PR.
Marceal Atria wird sich mit ihrer Schwester mit einem eigenen Beratungsunternehmen für ganzheitliche Unternehmensführung und –kommunikation selbständig machen.
Ihre Nachfolgerin Lilian Meyer-Janzek ist ein „beschriebenes“ Blatt: Meyer-Janzek startete ihre Media-Karriere Ende der 90er Jahre bei der damaligen MediaCom im Research und war danach bis 2008 Marketingleiterin bei Der Standard. 2009/2010 erstellte Meyer-Janzek ihre – in Fachkreisen vielbeachtete – Dissertation „Mediaforschung in Österreich. Methoden der Reichweitenmessung mit Fokus auf den Printsektor und die Möglichkeiten elektronsicher Nutzungserfassung“ (die im Herbst 2010 voraussichtlich auch publiziert werden wird).
Seit Dezember 2008 ist Meyer-Janzek im Vorstand des
FMP, seit der Vorstandswahl im Dezember 2009 ist sie Vorsitzende des Vorstands. Mit der Neo-Doktorandin holt GroupM-CEO Peter Lammerhuber, der wohl einflussreichste Media-Agenturmanager in Österreich, eines der sichtbarsten Talente im Media Reserach- und Analysebereich an die Spitze einer der investitions- und innovationsstärksten Agenturgruppen des Landes.