Zwei Ministerien rücken in der aktuellen Kampagne, umgesetzt von Unique, die neuen digitalen Lehrberufe ins Zentrum. Aufgewertet werden soll dabei das Selbstbild der Lehrlinge als ,Macher der Zukunft‘.
Dieser Artikel ist bereits in der HORIZONT-Ausgabe 46/2018 erschienen. Noch kein Abo? Hier klicken.
Unsere Lehrlinge sind Macher“, erklärt Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, und das soll nun jeder sehen – in der aktuellen Kampagne, die ihr BMDW gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (BMASGK) ausgerollt hat. Vorgestellt werden Berufe wie E-Commerce-Kaufmann, Coding und Land- und Baumaschinentechnik, wobei noch mehr junge Frauen angesprochen werden sollen. Das Bild der „Lehrlinge als Macher“ will Schramböck stärker kommunizieren: „Wir haben über 200 Lehrberufe, die viel zu wenig bekannt sind und wir haben noch immer zu wenige Mädchen in technischen Berufen.“ Die Lehrberufe E-Commerce und Coding böten gerade für Frauen eine gute Einstiegsmöglichkeit in technische Felder. Derzeit sind 51 Jugendliche zur Lehre des E-Commerce-Kaufmannes eingeschrieben, 40 Prozent davon sind weiblich. Applikationsentwicklung/Coding steht seit September zur Auswahl, ebenso Informationstechnologie. „Seit dem Sommer haben wir das Angebot für Lehrberufe vor allem im digitalen Bereich massiv erweitert und existierende Berufe im Hinblick auf die Notwendigkeit der Digitalisierung modernisiert“, so Schramböck.
Lehrlinge als Testimonials
Umgesetzt wurde die „Ich bin ein Macher/Ich bin eine Macherin“-Kampagne von der Werbeagentur Unique. Zu sehen ist sie via Print, OOH, Online, im Radio sowie in Social Media. Eine Landingpage soll Fakten rund um das Thema Lehre bieten und mit Mythen aufräumen. „Wir haben nach einem strategischen Grundgedanken gesucht, der die österreichischen Lehrlinge in ihrem Selbstbild aufwertet“, skizziert Agentur-Geschäftsführer Jürgen Colombini gegenüber HORIZONT die kreativen Hintergründe der Kampagne. Zudem soll Eltern das Gefühl gegeben werden, „dass sie stolz auf ihre Kids sein können“. Ein Lehrling sei kein Versager, der eine Lehre machen müsse, weil er in der Schule schwach war. „Nein, ein Lehrling ist ein junger Mensch, der schon sehr früh erkannt hat, wo seine Talente und Leidenschaft liegen und genau weiß, was er in Zukunft machen will.“ Die Jugendlichen auf den Sujets sind überdies allesamt Lehrlinge im jeweiligen Beruf. Vermitteln will man: „Diese Menschen packen an. Sie sind Macher. Und Macherinnen“, konkretisiert Colombini. Einerseits, weil sie schon in der Ausbildung „machen“ würden, statt theoretisches Wissen zu studieren. Andererseits würden sie künftig als Fachkräfte Österreichs Wirtschaft mitgestalten „und wesentlich zum Wohlstand des Landes beitragen“.