Generationenwechsel bei der Kreativagentur-Hoheit: Was die neuen DMB-Geschäftsführer vorhaben, warum Mariusz Jan Demner nur noch ,Praktikant‘ ist sowie am liebsten in der Kantine arbeitet und wie sich der Kampf um junge Talente verändert.
Das Interview erschien als Coverstory zuerst in der Ausgabe 41/2022 des HORIZONT. Noch kein Abo? Hier klicken.
HORIZONT: Herr Demner, Sie haben sich aus der operativen Geschäftsführung Ihrer Agentur zurückgezogen, bleiben Chairman der Demner Group; tragen zwar weiterhin für einige langjährige Kunden die Letztverantwortung, wollen sich sonst aber ,stärker dem Mentoring- und Coaching im Haus widmen‘. Wie läuft’s bisher?
Mariusz Jan Demner: Jetzt sind diese Profis „in Charge“. Ich werde in dem Ausmaß beansprucht, wie es meiner Visitenkarte entspricht.
Was steht auf der Visitenkarte?
Mariusz Jan Demner: „Praktikant“.
Scherz beiseite, Sie sind schon ein wenig mehr als das. Wie schwer fällt es Ihnen denn, die Agentur zu übergeben und loszulassen?
Mariusz Jan Demner: Das Schwierige war, zum Entschluss zu kommen, dass sich nicht alles auf mich konzentrieren soll. Dieser Gedanke hat in mir eineinhalb Jahre gearbeitet. Im Februar gaben wir die Neuaufstellung intern bekannt, danach war ich sehr entspannt. Einiges mache ich natürlich noch operativ, etwa bei der XXXLutz-Gruppe, eh der größte Werbekunde Österreichs (nach Bruttowerbespendings, Anm.). Auch bei Darbo und wo es sich weitere Kunden ausdrücklich wünschen, bleibt die Letztverantwortung bei mir.
Kommt für Sie irgendwann ein kompletter Ruhestand in Frage?
Mariusz Jan Demner: Ich kenne das Wort nicht und es ist mir auch absolut zuwider (lacht). Nein, das mache ich nicht. Als „Praktikant“ kümmere ich mich um die gesamte Gruppe, die durch die Consulting-Company Fly sowie den DMB Accelerator für Start-ups wie Neoh oder BioBloom ziemlich gewachsen ist. Und braucht jemand etwas von mir, kann er oder sie mich jederzeit unangemeldet anfordern.
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